Unterwegs

mit dem Wohnmobil

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Über Jokkmokk nach Kiruna

Heute haben wir nicht nur Kilometer zurückgelegt, sondern sind auch ordentlich mit unserem fast 700 Seiten starken „Hörwälzer“ weitergekommen: Nils Holgersson via audible. Da es uns jetzt immer weiter in die Wildnis führt, haben wir noch einmal aufgerüstet. Nein, keine Fellmützen oder Adventure Food, sondern Hochleistungswaffen gegen Mücken und andere Insekten. Außerdem haben wir das Küchen-Equipment um einen Wasserkessel und zwei Gläser erweitert. Beides haben wir im Warenhaus des Roten Kreuzes gefunden. Toller Tipp, Paul!

Kurz vor Jokkmokk haben wir den nördlichen Polarkreis überquert und dabei gelernt, dass sich dieser bewegt. Das hat was mit der Erdachse zu tun und kann man sicher irgendwo nachlesen. In Jokkmokk haben wir das Ájtte Museum besichtigt und dort viel über die Geschichte und Lebensweise der Samen erfahren – alles sehr anschaulich präsentiert. So gab es beispielsweise eine ganze Reihe an Tierlosungen unter kleinen Plastikhauben – von der Bärlosung bis zum Küttel des Schneehasen.

Die Nacht verbringen wir auf einem kleinen Campingplatz mit Seesauna und einer Hütte, in deren Mitte ein Feuer brennt. Drumherum stehen Bänke mit Rentierfellen, vor denen Finja mächtig Respekt hat. Einen echten Elch haben wir immer noch nicht gesehen – dafür die ersten Rentiere. Atemberaubend wie überhaupt die ganze laponische Landschaft!

Luleåer Allerlei

Den heutigen Tag haben wir mit einem Ausflug in die Kirchstadt von Gammelstad begonnen – ein Weltkulturerbe der UNESCO. Wir konnten uns kaum satt sehen an den insgesamt 408 Häuschen, die früher wie heute hauptsächlich als Wohnstätte für weit entfernt lebende Kirchenbesucher dienten und dienen. Die Kirche der Gammelstad stammt aus dem 15. Jahrhundert. Nach einem Abstecher in das angrenzende Freilichtmuseum Hägnan haben wir dem Campus von Luleå einen Besuch abgestattet. Danach gab es Sonderprogramm für Finja: die Einnahme einer Entwurmungstablette unter ärztlicher Aufsicht. Diese ist Voraussetzung für die Einreise nach Norwegen und Finnland. Die Norweger sind hier besonders streng und haben damit Erfolg: kein Fuchsbandwurm im ganzen Land. Als Belohnung für Finjas übergroße Tapferkeit gab es ein Stück Elchkopfhaut – was sonst. Den Nachmittag haben wir mit Lesen, Yoga, Häkeln und ein bisschen „Haushalt“ verbracht. Wir tragen immer noch kurze Hosen!

Kilometer schrubben

Heute haben wir uns mit großen Schritten dem Polarkreis genähert. Insgesamt 580 Kilometer sind wir gefahren und haben vornehmlich Wald und Wasser gesehen. Da hält man dann sogar für den größten Käsestripper der Welt, um ein Foto zu machen. Damit wir als Newcomer-Camper unseren Erfahrungsschatz erweitern, stehen wir die nächsten beiden Nächte auf einem großen, modernen Campingplatz – mit allerlei Gedöns und Rämtämtäm. Da wir uns morgen Luleå vornehmen wollen, werden wir von dem angebotenen Entertainment gar nicht wirklich „profitieren“. In Luleå hat mein Patenkind Paul im vergangenen Jahr ein Auslandsemester verbracht. Spannend! Sonnenuntergang heute 0.10 Uhr, Sonnenaufgang 1.00 Uhr. Gut, dass wir Schlafbrillen im Gepäck haben und sich der Camper recht gut verdunkeln lässt.

Verlangsamung

Nach unserem Besuch bei Monika haben wir noch ein paar Kilometer draufgelegt und sind schließlich in Enköping auf einem Campingplatz direkt an einem See gelandet. Paradiesisch für Finja, die das Wasser ganz für sich alleine hatte. Erst gegen Mittag haben wir unsere Reise fortgesetzt. Für die kommenden beiden Nächte bleiben wir in Mellanfjärden, einem hübschen kleinen Fischerdorf am bottnischen Meerbusen.

Östra Vingåker kyrka

Heute haben wir ein wichtiges Zwischenziel unserer Reise erreicht: das Grab meiner Freundin Karna. Der Friedhof liegt wunderbar idyllisch direkt neben der Kirche von Vingåker, wo ihre Eltern geheiratet haben und ein Großteil der Familie seine letzte Ruhe gefunden hat. Zu unserer großen Freude konnten wir uns dort mit Karnas Mutter Monika treffen, mit der wir den restlichen Nachmittag verbracht haben – erst in Hälleforsnäs, danach in Sörflen, dem Sommersitz der Familie, wo ich schon viele wunderbare Ferientage verbracht habe. Vielen Dank, liebe Monika, für deine großzügige Gastfreundschaft und das Rezept für die Rosinenplätzchen.

Von Skåne nach Småland

Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht auf einem Parkplatz am Meer in Ljunghusen haben wir einen sehr schönen Hundespaziergang auf der Halbinsel Falsterbo gemacht. Auf Anraten von Helle haben wir im Fiskhuset Skanör warmgeräucherten Lachs erstanden, ein echtes kulinarisches Highlight! Da die Sonne schien, war ein Sprung in die Ostsee obligatorisch. Bei 13 Grad Wassertemperatur war dies ein recht kurzer Programmpunkt. Umso frischer haben wir uns dann auf den Weg Richtung Södermanland gemacht. In Bunn (Provinz Småland) haben wir einen wunderschönen Stellplatz direkt am See gefunden. Michi ist erstaunt, dass Schweden tatsächlich ausschaut wie bei Michel aus L.

Ankunft in Schweden

In Rostock haben wir die Fähre nach Trelleborg in Schweden genommen. Die gebuchte Kabine war ein schlauer Schachzug. Nicht nur Finja konnte sich dort ausruhen, auch wir haben ein ausgiebiges Nickerchen gemacht und die Dusche genutzt. Das Essen auf der Fähre ist definitiv nicht zu empfehlen. Da sind wir ein wenig im Flow: Die Pizza in Weissenfels (Sachsen-Anhalt) war ebenfalls eine Enttäuschung. Dafür hat uns Schweden mit strahlendem Sonnenschein begrüßt. Ein Ankommer-Bier gab es bei Helle und Bernd (Freunde von Hubs und Ute). Das Thema Rehkitzrettung steckt in Schweden noch in den Kinderschuhen und Bernd möchte hier Pionierarbeit leisten. Da gab es viel zu besprechen. Finja hatte eine Menge Spaß mit Rocky – einem bilingualen Flat Coated Retriever.

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