Unterwegs

mit dem Wohnmobil

Noch drei Wochen

Bald ist es wieder soweit und wir starten in ein neues Reiseabenteuer mit dem Wohnmobil. Da wir jahreszeitlich spät unterwegs sind, zieht es uns Richtung Süden. Unser erster Stop wird in der Schweiz sein, wo wir am Bodensee den 60. Geburtstag unserer Freundin Karin feiern werden. Danach stehen Frankreich und Spanien auf unserer Reiseroute. Die Vorfreude wächst mit jedem Tag!

Hat jemand einen Hörbuch-Tipp für uns? Immer her damit!

Statistik

Wir sind wieder daheim und haben gestern schweren Herzens den gemieteten Camper zurückgeben. Verrückt, wie einem so ein Fahrzeug ans Herz wachsen kann. Schließlich sind wir aber auch 8.027 Kilometer zusammen gefahren. Dafür haben wir uns in Summe 120 Stunden und 21 Minuten bewegt (gesamte Fahrzeit). Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 66 Kilometern je Stunde. Dabei haben wir 9,3 Liter Diesel auf 100 Kilometer verbraucht.

Einige Kilometer haben wir uns gespart, indem wir eine Fähre genutzt haben – insgesamt vier Mal.

Wie oft wir gesagt haben „Gott, ist das schön hier!“, haben wir leider nicht mitgeschrieben. Es war oft – sehr oft!

Letzter Stop: Sülbeck

Überraschungsbesuche sind etwas Schönes – besonders bei der lieben Verwandtschaft. Und weil Sülbeck gewissermaßen auf dem Weg lag, hat es gestern Gisbert und Roberta getroffen. Außerdem ist Gisbert selbst ein begeisterter Nordlandfahrer und hat unsere Reise interessiert mitverfolgt. Wir hatten einen sehr entspannten gemeinsamen Nachmittag und Abend. Lieben Dank für Eure Spontanität und das gemütliche Beisammensein!

Unseren Beitrag zum Abendessen haben wir praktischerweise morgens noch am Plöner See besorgen können: frisch geräucherten Fisch..

Als Stärkung für die Fahrt gab’s noch ein Fischbrötchen auf die Hand, das per Plakat als „letztes vor der Autobahn“ beworben wurde. Super Marketing! Bei uns hat’s funktioniert.

Zurück in Deutschland

Heute haben wir die dänisch–deutsche Grenze passiert und stehen jetzt auf einem netten, aber vergleichsweise engen Campingplatz am Plöner See. Um Kilometer zu sparen, haben wir die Fähre von Rødby nach Puttgarden genommen. Nerven- und zeitschonender war diese Strecke allerdings nicht. Wir haben viel Zeit in einem Stau vor der Fehmarnsund-Brücke verloren. Egal.

Heute Vormittag haben wir uns den kleinen dänischen Fischerort Humlebæk angeschaut und sind einer  unserer Lieblingsbeschäftigungen nachgegangen: Fisch einkaufen.

Hejdå Sverige

Nach einem gemütlichen, gesprächigen und inspirierenden Vormittag hieß es, Abschied zu nehmen von Helle, Bernd und Rocky. Wir freuen uns auf eine Wiederholung – bei uns oder bei Euch. Ihr seid herzlich eingeladen!

Von Ryd aus haben wir das Navi angewiesen, Helsingborg anzusteuern – nicht jedoch ohne Umweg über die Wollfabrik Klippan im gleichnamigen Ort. Die wunderschönen und herrlich warmen Decken dieses schwedischen Traditionsunternehmens sind uns auf unserer ganzen Reise begegnet. Jetzt besitzen wir unsere eigene. Keine leichte Wahl.

Von Helsingborg sind wir mit der Fähre nach Helsingör übergesetzt und befinden uns jetzt in Dänemark – nördlich von Kopenhagen.

Quer durchs Land

Diese Nacht war der Sturm so heftig, dass es ein Zelt neben uns komplett zerlegt hat. Auf einem anderen Campingplatz ist sogar ein Wohnmobil umgestürzt. Wir hatten Glück und einfach nur einen unruhigen Schlaf. Die Surfer hatten mächtig Spaß an den Wellen und wir viel Freude, ihnen zuzuschauen.

Eine spontane Jagdeinladung von Helle und Bernd hat uns heute noch einmal quer durch das südliche Schweden geführt. Einen ersten  Zwischenstopp haben wir gleich zu Beginn eingelegt, um einem Shoppingtipp zu folgen, der angeblich Kundinnen und Kunden aus dem ganzen Land anzieht: Patricks Prylar. Das außergewöhnliche Einrichtungshaus mitten auf dem Land war auf jeden Fall ein Fest für die Sinne. Gebrauchtes und Neues, nützliche und vollkommen überflüssige Dinge stehen in großer Zahl einträchtig nebeneinander. Im dazugehörigen Café haben wir uns einen Platz neben einer alten Trockenhaube gesucht und wieder einmal bewundert, wie nachhaltig die Skandinavier mit den Dingen des täglichen Lebens umgehen. Überall trifft man auf Gebrauchtwarenläden und Second Hand Shops.

Damit auch Finja auf ihre Kosten kommt, haben wir später noch einmal  mitten im Grünen an einem kleinen See gehalten. Ein Paradies für einen Labrador!

Der Abend bei Helle und Bernd auf dem Land war wunderschön, wenngleich ohne jagdlichen Erfolg. Vielen Dank für Eure liebe Gastfreundschaft.

Runter vom Gas

Seit wir wieder in Schweden sind, lassen wir es gemütlicher angehen. Wir haben heute lange geschlafen und uns dann erst einmal mit Fisch fürs Wochenende eingedeckt. Michi im Glück!

Göteborg haben wir auf unserer Weiterfahrt ebenso wie gestern bereits Oslo links beziehungsweise rechts liegen gelassen. Unsere Augen haben in den letzten Wochen so viel gesehen, dass wir keine Kapazität für große Städte haben. In Oslo hätte uns das neue Munch-Museum sehr gereizt. Und Göteborg hätte uns vor allem deshalb interessiert, da die Stadt inzwischen sieben Mal in Folge zur nachhaltigsten Stadt der Welt gekürt worden ist. Doch uns ist mehr nach Küstenszenerie und ländlicher Idylle. Die haben wir heute Abend in der Nähe von Halmstad gefunden. Wir stehen direkt am Meer, unmittelbar an einem Naturschutzgebiet. Gewaltig – genau wie das Gewitter, das gerade über uns tobt.

Die letzten Kilometer in Norwegen haben wir uns übrigens mit dem Wettlauf von Scott und Amundsen zum Südpol vertrieben. Die Tagebucheintragungen und Berichte der beiden Konkurrenten gibt es auch als Hörbuch. Sehr spannend! Während meiner Schulzeit habe ich alles verschlungen, was die Neusser Stadtbücherei zu den Polexpeditionen zu bieten hatte. Rückblickend war dies eine erstaunliche Menge.

Ich trage heute übrigens ein oranges T-Shirt. 😉

Strömstad

Zarte vier Grad, heftiger Regen und null Sicht haben uns weiter gen Süden gespült – bis kurz hinter die schwedisch-norwegische Grenze. Strömstad ist ein ganz und gar zufälliger Stop auf unserer Reise und gefällt uns überraschend gut. Das muntere Hafen- und Badestädchen bietet eine Menge hübscher Geschäfte und lustmachender Restaurants.

Im Hafen haben wir uns mit einer schönen Portion Shrimps und einem frischen Bier auf den heutigen Fußballabend eingestimmt und im Systembolaget unseren Vorrat an Alkohol aufgestockt. Himmel, ging es dort zu! Klar, die Norweger kommen gerne über die nahe Grenze, um günstig einzukaufen – vor allem alkoholische Getränke.

Durch das Landesinnere

Eigentlich hatten wir von einem Tag am See geträumt. Das Wetter hatte andere Pläne und empfahl uns, die Reise Richtung Süden fortzusetzen. Wir entschieden uns für die Route durch das Landesinnere, was rückblickend eine großartige Wahl war. Bis Trondheim begleitete uns die bereits vertraute Fjordlandschaft. Doch schon bald änderte sich das Bild und präsentierte uns in kurzweiliger Folge so ziemlich alles, was die Natur zu bieten hat: dichte Tannenwälder, raue Felsen, karge Hochebenen, wilde Bäche, dunkle Seen, verwunschene Moorlandschaften und stille Sümpfe. Und das alles, soweit das Auge reicht! Die nicht enden wollende Weite der Landschaft warf bei uns die Frage nach der Einwohnerdichte auf. Diese liegt in Norwegen bei etwa 15 Einwohnern pro Quadratkilometer. In Deutschland sind es rund 230. Macau bildet mit 20.000 Einwohnern je Quadratkilometer die weltweite Spitze.

Im Dovrefjell haben wir einen Zwischenstopp für einen Spaziergang eingelegt und sind ein kleines Stück auf dem St. Olavs Weg gepilgert. Moschusochsen sind uns dabei nicht begegnet und leider auch keine wilden Rentiere. Beides wäre durchaus möglich gewesen.

Rund eine Autostunde vor Lillehammer endet unsere heutige Reiseroute auf etwa 800 Metern. Das Wetter: 7°Grad und Regen.

Sonnenuntergang 23.01 Uhr, Sonnenaufgang 3.45 Uhr.

Wetter-Kilometer

Nachdem uns die Fähre gegen drei Uhr in der Früh in Bodø an Land gespuckt hat, sind wir noch etwa 100 Kilometer weitergefahren, um uns dann auf einem Parkplatz für ein paar Stunden aufs Ohr zu hauen. Beim Aufwachen präsentierte sich das Wetter – wie angekündigt – kühl und nass. Also haben wir den heutigen Tag dazu genutzt, um ordentlich Kilometer zurückzulegen. Irgendwann müssen wir schließlich wieder nach Hause und alle Großartigkeiten dieses Landes werden wir ohnehin nicht mitnehmen können. Da reicht kein Leben.

Heute Abend stehen wir in der Nähe von Steinkjer an einem wunderschönen See mit eigenem Strand und Angelsteg – schon wieder unterhalb des Polarkreises.

Die lange Fahrt hat uns Gelegenheit gegeben, unser Hörbuch weiter zu verfolgen. Während wir in Schweden mit Nils Holgersson durch die Landschaft gereist sind, hören wir jetzt mit großer Spannung den ersten Teil einer norwegischen Thriller-Reihe: Meeresfriedhof von Aslak Nore.

Entdeckung des Tages:

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