Nach einer sehr ruhigen und kuscheligen Nacht (mit leichtem wohltönendem Tröpfelregen) haben wir uns Kiruna angeschaut. Kiruna ist die nördlichste Stadt Schwedens und erst 1900 entstanden, nachdem man in der Gegend auf Eisenerz gestoßen ist. Der Bergbau ist omnipräsent. Um die Mine weiter auszubauen, muss Kiruna in den nächsten Jahren fast vollständig an einen neuen Standort umziehen. Manche Gebäude – wie zum Beispiel das Rathaus – werden abgerissen und durch Neubauten ersetzt, andere – wie die Kirche – werden Stück für Stück ab- und an anderer Stelle wieder aufgebaut. Kiruna ist derzeit gleichermaßen Großbaustelle wie Geisterstadt und hat einen wenig einnehmenden Eindruck auf uns gemacht. Für eine Besichtigung der Mine ist unbedingt eine frühzeitige Ticketreservierung empfohlen. Das haben wir aufs nächste Mal verschoben. 🙂

Auffällig ist, dass die Dichte der Outdoor-Geschäfte mit jedem Kilometer Richtung Norden weiter zunimmt – ebenso wie die Robustheit und Größe der Fahrzeuge. Wie kalt und schneereich es hier im Winter ist, zeigen unter anderem die Parkschilder für Schneemobile vor den Supermärkten. Außerdem tragen auffallend viele Menschen kurze Hosen oder Kleidchen – und das bei einer Tagestemperatur von knapp 15 Grad. Die schneefreie Zeit ist kurz und kostbar in Lappland und dauert meist nur von Ende Mai bis Oktober. Oft fällt der erste Schnee sogar schon im September.

Von Kiruna haben wir die Direttissima Richtung Nordkap eingeschlagen, Finnland durchquert und schließlich Norwegen erreicht. Wir nächtigen kurz hinter der Grenze auf einem kleinen und einfachen Campingplatz. Nordkap, wir kommen!